PANORAMABlick #85 – Willkommen in der Digitalisierung!

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Newsticker +++ Video als Zukunft des E-Commerce +++ Twitter Bluesky +++ Instagram Gruppenstories +++ KI-Komposition +++

Heute bekommt ihr einen letzten PANORAMABlick für 2019 – wir wünschen euch besinnliche Weihnachten und einen tollen Start ins neue Jahr.

Video als Zukunft des E-Commerce

Ob Kleidung, Lebensmittel oder Kunsthandwerk – zukünftig wird ein großer Teil des E-Commerce über kurze Videos ablaufen. So prophezeit es zumindest die amerikanische Venture Capital Firma Andreessen Horowitz auf ihrem Blog. China ist Vorreiter in dieser Entwicklung. Apps wie Douyin (die chinesische Version von TikTok, welche auch von ByteDance betrieben wird) ist inzwischen mit diversen chinesischen Shoppingplattformen verknüpft. Auch auf Chinas größter E-Commerce Plattform Taobao beinhalten bereits 42 Prozent der Produktseiten kurze Videos oder Livestreaming. Das Besondere am chinesischen Markt ist, dass es hier vor allem Influencer sind, die Produkte vorstellen und nicht die Marken selbst. Dafür tun sie sich über bezahlte Partnerschaften mit Unternehmen zusammen und streamen bis zu 8 Stunden am Tag live.

Auch die USA zieht nach. Auf Marktplätzen wie Amazon tauchen immer mehr Videos auf und auch Plattformen wie TikTok, Instagram, YouTube oder Pinterest begünstigen eine neue Ära des nativen E-Commerce. Viele Angebote auf den Netzwerken sind inzwischen direkt mit Shopping-Seiten verknüpft. YouTube hat neue Möglichkeiten eingeführt, um Merchandise oder Channel-Mitgliedschaften zu vertreiben.

Hier einige gelungene Beispiele von chinesischen Marken und Unternehmern, die kurze, unterhaltsame Videos zur Umsatzsteigerung nutzen:

Einblick in die Landwirtschaft

Landwirte machen in China eine neue Art der Influencer aus. Sie teilen Livestreams ihrer Obstgärten und nutzen kurze Videos, um potenzielle Kunden von der Qualität ihrer Ernte zu überzeugen. Ms. Feng (im Video) aus der Provinz Sichuan erreicht 218.000 Follower mit den Videos ihrer Erzeugnisse.

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Quelle: a16z.com

Interaktives Shopping für Kleidung

Auf Douyin posten Fashion-Influencer unterhaltsame 15 sekündige Videos in denen sie verschiedenen Outfits anprobieren, die dann über einen Link direkt gekauft werden können.

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Quelle: a16z.com

Handgemachtes mit Videos präsentieren

Kunsthandwerk, mit besonders aufwendigen Herstellungsprozessen kann in kurzen Videos ideal dargestellt werden. Wie beispielsweise die Herstellung traditioneller Papierschirme, die Wan Shishan (im Video)  800.000 Followern auf Douyin zeigt. Im Gegensatz zu bild- und textbasierten Plattformen wie Etsy können Interessenten über Livestreams auf sozialen Netzwerken direkt mit den Herstellern interagieren.

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Quelle: a16z.com

Blick in den Himmel: Twitter-Ceo stellt Bluesky vor

Jack Dorsey hat eine große Idee für Social Media. Der Clou dabei: dezentrale Strukturen sollen plattformübergreifende Verbindungen ermöglichen. Der Twitter CEO gab dies am 10. Dezember bekannt. Sein Unternehmen hat ein fünfköpfiges Researchteam mit dem Namen Bluesky zusammengestellt, um an neuen technischen Standards für Soziale Netzwerke zu arbeiten. Diese würden dann ein wenig wie verschiedene E-Mail-Services funktionieren, die problemlos miteinander kommunizieren. Auch Twitter selbst könnte eines Tages nur einer der vielen integrierten Clients sein.

Schon jetzt wird Skepsis über die tatsächliche Reich- und Tragweite der Zukunftsvision laut. Es scheint etwa schwer vorstellbar, dass eine Riese wie Facebook, oft genug für seine Intransparenz in der Kritik, bereit ist, einen Teil der Kontrolle abzutreten. Den Ansatz finden wir gut, in jedem Fall ist es gute PR für Twitter.

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Quelle: twitter.com

instagram: Gruppenstories

Instagram will Stories jetzt zum Gruppenereignis machen. Dafür rollt es ein neues Tool aus, mit dem Freunde zusammen an einer privaten Story arbeiten können. Bereits im Oktober letzten Jahres war ein ähnliches Feature für Facebook herausgekommen. Bislang ist noch nicht klar, ob es auf Instagram direkt von allen genutzt werden kann oder ob es in Phasen ausgerollt wird. Mit dieser Angeboten für privatere Kommunikation will Instagram mehr Menschen an die Plattform binden und dazu bewegen sich aktiver zu beteiligen. Bislang sind die Instagram Gruppennachrichten auf 32 Leute beschränkt – Klassenfahrtgröße.

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Quelle: socialmediatoday.com

Wenn künstliche Intelligenz das Komponieren erlernt…

Man nehme 30.000 originale Notensätze, speise sie in eine KI, lasse sie analysieren – und vollendet die zehnte Sinfonie von Gustav Mahler, die er selbst nie fertigstellte. Moment mal, eine Maschine komponiert die Werke großer musikalischer Meister ohne weiteres zu Ende – ist das so einfach?

Dahinter steckt AIVA („Artificial Intelligence Virtual Artist”), eine künstliche Intelligenz, mit spezieller Programmierung. Jeder zugeführte Notensatz muss hierfür maschinenlesbar gemacht und verschlagwortet werden, damit sie dann je nach Harmonie, Rhythmus und Stil analysiert werden kann. Für die Vollendung Mahlers zehnter Sinfonie brauchte es etwa alle vergangenen Werke, die Werke seiner Epoche und die Werke seines Stils bzw. seines Genres. Herausgefiltert werden dann wiederkehrende Muster: Von individuellen, kompositorischen Charakteristika bis hin zu gängigen Kompositionsgesetzen. Diese Muster bilden die Entscheidungsgrundlage des Algorithmus, sie gibt vor, welche Notensequenzen als nächstes folgen könnten.

Im Fachjargon nennt man die dieses selbstlernende Prinzip Deep Learning. Maschinen machen sich selbst schlau. Geniale Kreativarbeit? Keineswegs – reine Rechnerei. Denn die KI erstellt nur ein Set an Regeln zusammen, nach denen Gustav Mahler wahrscheinlich komponierte, quasi eine Synthese aus allen alten Werken. Mit jedem neuen KI- Werk wird dieses Prinzip dann neu angewendet. Dann vielleicht doch lieber musikalische Überraschung durch Regelbruch?! Wer reinhören will, kann mal bis zu Minute 1:06 vorspulen:

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