PANORAMABlick #98 – Marken in der Corona-Krise, Houseparty, virtuelle Sportstunde und Tracken mit Datenschutz

Smartphone mit Gruppen-Videocall mit bunter Wand im Hintergrund

Newsticker +++ Markenlogo Redesign +++ Netflix-Spoiler +++ Houseparty +++ ALBAs Sportstunde +++ Tracken mit Datenschutz +++

Hallo,

Näht ihr euch auch schon selber Masken? Solche Tutorial-Videos werden gerade massenweise geschaut. Wenn es irgendwann wieder ein soziales Leben geben soll, werden die Masken sicher ein essentieller Teil davon sein. Sie sind einfach ein Akt der Höflichkeit seinen Mitmenschen gegenüber, damit man niemanden unwissend ansteckt. Würdest du eine mit P3000-Logo tragen? Wenn ja, antworte einfach auf die Mail!

Viele Textil-Firmen satteln jetzt auf Masken und Medizin-Ausstattung um und auch andere machen das Beste aus der Situation. Produktwerbung ist zur Zeit fehl am Platz, Marken nutzen ihre Strahlkraft und Reichweite vielmehr, um zur sozialen Distanzierung und zum Durchhalten aufzurufen. Und auch anderen Stelle gibt es viel Kreativität. Hier unser Überblick.

Auch Logos distanzieren sich

Etwa Coca Cola, McDonald’s, Volkswagen und Audi mit einem temporären Redesign ihrer Logos. Die einzelnen Bestandteile der Firmenzeichen stehen nun für sich, um Distanz zu suggerieren: Aus dem berühmten gelben „M” werden zwei Bögen, die vier Audi-Kreise gleiten auseinander und auch die Buchstaben V und W entfernen sich voneinander. “Never touch the logo” gilt in diesen Tagen nicht.

Veränderte Markenlogos von WV und Audi
Quelle: wuv.de

Spoilert Netflix jetzt unsere Lieblingsserien?

Vielleicht sind euch in der letzten Woche auch die neuen Netflix-Plakate mit Spoilern zu Serien wie Narcos oder Stranger Things begegnet? Wie sich herausstellte, sind dies reine Mock-Ups, erstellt von Seine Kongruangkit und Matithorn Prachuabmoh Chaimoungkalo von der Miami Ad School Europe in Hamburg. Die beiden wollen damit einen Beitrag zu #staythefuckhome leisten – in der Hoffnung, dass öffentlich platzierte Spoiler mehr Menschen dazu bringen, zu Hause zu bleiben.

Party übers Smartphone

Von Platz 304 auf Platz 7 in zwei Wochen – mit riesigen Sprüngen hat sich die Video-Chat-App Houseparty im Ranking des Mobile Analytics-Unternehmens AppAnnie nach oben bewegt. Sie liegt nur noch knapp hinter den Konkurrenten Zoom und Google Hangouts. Die Anwendung lässt bis zu acht Personen gleichzeitig im Videochat zusammenkommen. In-App-Games sorgen für Ablenkung und ein Gefühl von sozialer Interaktion in Zeiten der Isolation. Alleine in der letzten Woche gab es weltweit 2 Millionen Downloads. Wir sind gespannt, ob die App sich auch in Post-Corona-Zeiten weiter durchsetzen wird.

Smartphone mit Gruppen-Videocall mit bunter Wand im Hintergrund
Quelle: thedrum.com

Virtuelle Sportstunde mit Alba Berlin

Fitnessstudios und Sportstätten sind seit mehr als zwei Wochen geschlossen und auch Sport im Freien ist durch die Ausgangsbeschränkungen nur bedingt machbar. ALBA Berlin will Abhilfe schaffen und bietet auf YouTube virtuelle Sportstunden an, die sich besonders an Kindergartenkinder sowie Schülerinnen und Schüler richten. In „ALBAs Sportstunde” gibt es täglich Videos mit Fitnessübungen, Bewegungsspielen und Wissenswertem, um in den eigenen vier Wänden ins Schwitzen zu kommen.

YouTube

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Richtig Tracken mit Datenschutz

Kontaktketten nachverfolgen und damit möglicherweise Infizierte isolieren ist ein weiterer wichtiger Baustein im Umgang mit dem Virus. Dabei spielt Technologie eine große Rolle. Hier gibt es unterschiedliche Ansätze, die jetzt auch in Deutschland diskutiert werden müssen.

Südkorea und China sind einen rigorosen Weg gegangen, teils mit freiwilligen Apps, teils mit Auslesen von Providerdaten und mit viel Personaleinsatz werden dort Kontaktpersonen identifiziert und informiert. In den USA gibt es die Diskussion, ob nicht Google und Apple Funktionen in ihr Betriebssystem einbauen sollten, die dann streng zu überwachen sind.

Und auf Netzpolitik wird eine Variante vorgestellt, die in Singapur bereits getestet wird: Per Bluetooth merken sich Handys, wenn sie sich nahe gekommen sind. Infizierte können dann freiwillig angeben, dass alle, mit denen sie Kontakt hatten, informiert werden sollen, damit sie sich isolieren und testen lassen können.