Endlich wieder richtig re:publica. Endlich wieder volle Hallen, Polit-Stars und Startups, Medienlabor und Hacker, nerdige und kuriose Vorträge und viele, viele Begegnungen. Von denen, die hier schon seit 15 Jahren herkommen und von den Jungen, die ihre Stimmen erheben und Teil der Digitaldebatten werden.
Stimmen hört man aber zunächst kaum, denn es herrscht quasi Stille beim Betreten der riesigen Arena, die voller Stände und Menschen ist. Eine kuriose Erfahrung. Auf den zweiten Blick sieht man die Kopfhörer, zu jedem Vortrag gehört eine eigene Farbe und so stehen rund um die Bühnen und Stände Mikro-Communities, verbunden durch die gleichfarbigen Kopfhörer.
Überhaupt – viel Technik, viel Spielerisches: eigenes Geld designen, im Makerlab basteln, die Besucher:innen kreativ machen. Darum geht es hier und das macht Spaß. Auch mit ganz einfachen, aber umso eindrucksvolleren Ideen, wie die Post-It-Walls zum wertvollsten oder teuersten Besitz.
Die halbe Bundesregierung hatte sich eingeladen, Claudia Roth, Christian Lindner, Volker Wissing waren da, natürlich jeweils nur für kurze Besuche und dementsprechend doch etwas oberflächlich bleibende Gespräche auf den Bühnen.
Stargast war in jedem Fall Robert Habeck, der viel Sympathie und Unterstützung genießen konnte, die ihm hier in der packvollen Arena entgegen gebracht wurde. „Ich lasse euch jetzt und kämpfe weiter“, verabschiedete er sich nach einem guten Gespräch mit Johnny Häusler, in dem es vor allem um die Frage ging „ob und wie wir das alles schaffen können.“ Kernpunkt: mit positiven Erzählungen, den Negativkreislauf durchbrechen.
Zurück zu den Begegnungen – viele P3000-Freunde konnten wir treffen, vom DJ und Designer Kosmar bis Herm und Nilzenburger, die mit ihrem traditionellen Bingo den Dienstagabend zum Highlight machten. Und wenn die Sonne über der Spree untergeht und die wachsende Skyline bescheint, denkt man an Kopenhagen oder Amsterdam und bekommt wieder Hoffnung, dass von Berlin und der re:publica doch ein Aufbruch ausgehen kann, um all die Krisen doch „zu schaffen“.