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+++ Cookies verkrümeln sich +++ Crypto-Money für Crypto-Kunst +++ Die ganze Welt im Klassenzimmer +++

Der Drops ist gelutscht, der Keks verkrümelt sich…

Die Verfolgungsjagd durchs World Wild…äh Wide Web steht vor einer großen Veränderung. Letzten Mittwoch proklamierte Google Manager David Temkin: „Menschen sollten nicht länger das Tracking im Internet akzeptieren müssen, um die Vorteile relevanter Werbung zu nutzen“. Aber David, wir dachten, ohne Google Cookies kommt meine umsatzgetriebene Online-Präsenz gar nicht aus? Und außerdem habe ich ein Android-Smartphone. Wollt ihr euch wirklich diesem Quell unzähliger Datenpakete entledigen?

Anscheinend schon und das heißt: Google wird neue Formen des Targetings einführen und allen anderen Anbietern die sogenannten 3rd Party Cookies im Chrome Browser und damit die Möglichkeit zum gezielten Werbe-Targeting entziehen. Was steckt dahinter?

Werbung wird künftig unpersönlicher sein. Die Cookie-Technologie, mit denen Nutzer*innen im Netz wiedererkannt und individuell beworben werden, läuft aus. Google ersetzt sie durch kumulierte Interessenprofile. User*innen gehören dann zu Gruppen aka Kohorten, die über die sogenannte FLoC-Technologie (Federated Learning of Cohorts) generiert werden. Diese Kohorten bestehen aus tausenden User*innen. Die Identifikation der Einzelperson entfällt, man geht im Schwarm auf. Laut Google zu 95% so effektiv wie das Verwenden der Cookies.

Google will damit eigene Standards beim Schutz der Privatsphäre setzen. Damit schlagen sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie machen sich zum vermeintlichen Fürsprecher der Datenschützer und es gleichzeitig der Konkurrenz schwerer. Denn wo Google mit eigenem Browser und den umfangreichsten Web-Nutzungsdaten die angesprochenen Kohorten machen kann, sind alle anderen darauf angewiesen, die Google Kohorten zu nutzen. Oder mit eigenen Daten eigene Gruppen zu bilden – die dann aber wesentlich kleiner sind.

Das Sammeln von Daten durch Zwischenhändler*innen, Remarketern und Lookalike-Ersteller*innen fällt nach diesem Modell weg. Denn auch Safari und Firefox lassen das Ablegen von Cookies, die nicht direkt von Seitenbetreibenden kommen (und z.B. auch Einstellungen zu Sprache oder Login speichern) nicht mehr zu.

Die Debatte nimmt Fahrt auf – die Electronic Frontier Foundation nennt Floc eine furchtbare Idee”, die Ad Tech Industrie diskutiert Alternativen. Klar ist: die Technologie wird sich verändern. Aber seien wir ehrlich – die durchschnittlichen Nutzer*innen werden keinen großen Unterschied erkennen.

Und was heißt das für das digitale Marketing? Größer denken und gleichzeitig kleiner. Größer: In Kampagnen, die wieder einen echten Insight haben, der viele Menschen erreicht, mit Gedanken, die Marken machen, sie mit Bedeutung aufladen und ein Gefühl vermitteln. Und kleiner: mit sinnvollen, individuellen Angeboten, für die die Menschen bereit sind, aktiv ihre Daten wie Mail-Adressen herzugeben, damit wir sie individuell erreichen können. Das trübe Spiel in der Mitte wird schwieriger.

Cookies verkrümeln sich
Quelle: unsplash.com

Goldgräberstimmung: Jede Menge Crypto-Money für jede Menge Crypto-Kunst

Spätestens wenn Fynn Kliemann mitmischt, ist der Hype auch in Deutschland angekommen. Im vorletzten Newsletter haben wir es bereits gestreift, kaum zwei Wochen später ist Crypto Art bereits DAS Thema für Techies, Finanz- und Kunstinteressierte geworden. Kein Wunder, schließlich sind sowohl die technischen Hintergründe als auch das, was mit ihnen möglich wird, enorm spannend. Und gewinnbringend! So hat Musiker und DIY-König Fynn Kliemann zusammen mit Produzent Philipp Schwär umgerechnet 250.000 Euro durch den Verkauf von hundert Jingles erzielt. Möglich wurde dies über die digitalen Marktplätze Rarible und OpenSea. Dass Crypto-Kunst noch ganz andere Finanzhöhen erreichen kann, hat nicht nur die Versteigerung des aufpolierten Nyan Cat-GIFS für beinahe eine halbe Million gezeigt. Derzeit steuert eine virtuelle Collage des Künstlers Beeple auf sage und schreibe 13 Millionen (!) US-Dollar zu. Nicht nur ein Rekord für Crypto-Kunst an sich, sondern auch ein Indikator dafür, wie sich eine Branche, die bisher stark auf physische Repräsentation ausgelegt war, im Wandel befindet.

So sieht das auch Dirk Boll, Präsident des europäischen Ablegers von Christie’s. Etwa alle zehn Jahre erlebe der Kunstmarkt einen Crash. Diesmal ohne Frage in Form eines nervigen Virus namens Corona. Denn wo Museen, Galerien und Auktionshäuser geschlossen haben, erlischt die ehrfurchtgebietende Strahlkraft von Gemälden, Installationen oder Designobjekten. Wie man ein Gegengewicht finden und die berühmt berüchtigte „Aura“ (viele werden Walter Benjamins Worte noch im Ohr klingen haben) für digitale Kunst beanspruchen kann, ist deshalb eine berechtigte Frage.

Die Antwort: NFT. Wofür das steht? „Non-fungible-tokens“, also „nicht ersetzbare Symbole.“ Wie das funktioniert? Mittels Blockchain-Technologie, die anders als gewohnt eingesetzt wird. Die Verschlüsselungstechnologie dient bei Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether dazu, den Wert wie bei physischem Geld zu sichern und so ohne Verlust tauschbar zu machen. Non-fungible-tokens sind demgegenüber weniger als Vermögenswerte zu verstehen, sondern vielmehr als Vermögensgegenstände. Wie bei einem Gemälde, das im privaten Sicherheitssafe einlagert, ist also auch hier der Reiz, etwas zu besitzen, das niemand sonst haben kann. Oder kurz: Exklusivität.

Klar ist, dass der Boom um künstlerische NFTs trotz horrender Summen kunsthistorisch gesehen maximal als Trend durchgeht. Erst in den kommenden Jahren wird sich zeigen, ob Crypto-Künstler*innen auf einem ähnlichen Podest stehen werden wie Picasso, Rubens und Co.

Crypto-Money für Crypto-Kunst
Quelle: t3n.de

Whaloo bringt die ganze Welt ins Klassenzimmer

Diese Woche wollen wir euch mal wieder ein gemeinnütziges Projekt vorstellen, das wir super spannend finden. Whaloo will internationalen Austausch in den Schulalltag einführen. So können Lehrer*innen Partnerklassen für ihre Projekte finden und verschiedene Werkzeuge nutzen, um den Schüler*innen eine bereichernde Erfahrung zu bieten. Denn internationaler Austausch stärkt nicht nur Sprachkenntnisse, sondern auch das Selbstvertrauen, Teamfähigkeit und Aufgeschlossenheit. Das Team von Whaloo hat einen Prototypen für eine Plattform entwickelt, die zwei Hauptfunktionalitäten haben wird:

  1. ein dynamisches Matching zwischen den Lehrer*innen und ihren Projekten
  2. Bereitstellung eines Raums und der Werkzeuge für Interaktionen zwischen den Schüler*innen

Whaloo ist immer auf der Suche nach weiterer Unterstützung z.B. in den Bereichen Webentwicklung, Design, Online-Marketing oder Projektmanagement. Schaut doch mal auf der Website vorbei.