PANORAMABlick #132

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+++ Goliath vs. Goliath +++ Armband zum Messen von Glück +++ Pasta Playlist +++ Bildung dahoam +++ 50 Shades of Grey +++

Goliath vs. Goliath – Wie Apple die Zukunft des Social Media Marketings verändern könnte

Was Tim Cook vom Geschäftsmodell der großen Social Media Giganten hält, ist spätestens seit seinem MSNBC-Interview aus dem Jahr 2018 klar. „Wenn unsere Kunden unser Produkt wären, würden wir Unmengen an Geld machen. Wir haben uns dafür entschieden, das nicht zu tun.“, lauten die Worte, mit denen der Apple CEO damals in Richtung Facebook und Co schoss.

Während eines Panels der europäischen Konferenz „Computers, Privacy, & Data Protection“, die vor wenigen Tagen in Brüssel abgehalten wurde, legte Cook noch einmal nach. Auch ohne Facebook direkt zu erwähnen, war für alle Beteiligten ersichtlich, wer gemeint war. Ein Businessmodell, das einzig darauf basiere, Nutzerdaten im großen Stil zu sammeln, zu aggregieren und dritten Parteien für Werbezwecke zuzuspielen, sei kein lobenswertes. Cook ging sogar soweit, den individualisierten Ad-Ausspielungen eine Mitschuld an der weltweiten Verbreitung von Verschwörungsideologien zu geben.

Dass Apple Worten Taten folgen lässt, wird am neuen Tracking Transparency-Ansatz deutlich. Dieses soll noch in diesem Frühjahr greifen. Es verpflichtet iOS-Apps, eine explizite Erlaubnis der Nutzer*innen einzuholen, wenn sie Daten von User*innen tracken und weiterleiten. iPhone-User*innen könnten so schon bald auf Facebook unterwegs sein, ohne dass ihr Webverhalten ausgelesen werden kann. Ein Einschnitt, der für Facebook zu Umsatzeinbußen von rund 10 % führen könnte.

Doch nicht nur das. Auf kurz oder lang könnte die Opt-in-Funktion von Apple einen regelrechten Erdrutsch im Social Media Game bedeuten. Firmen und Brands werden durch den Wegfall an trackingfähigen User*innen vielleicht nicht mehr gewillt sein, ähnlich große Budgets wie früher in Social fließen zu lassen. Gerade der sogenannte Long Tail könnte darunter leiden – das ist zumindest Facebooks Message. Denn Tracking-Mechaniken seien besonders für kleinere Unternehmen und Nischenprodukte relevant, weil diese besonders auf Conversions – also messbare Verkäufe – angewiesen sind. Während große Marken Social Media verstärkt für Brand- und Imagepflege nutzen und dafür sicher auch weiterhin Geld ausgeben werden. Wir finden: auch außerhalb der geschlossenen Systeme ist für kleine Unternehmen viel zu holen und eine Machtverschiebung weg von Google und Facebook täte dem Werbemarkt sehr gut.

Generell wäre es blauäugig, Apples Inszenierung als Kampf für Privatsphäre und Userermächtigung zu glauben. Nicht nur, weil Apple etwa standardmäßig die Backups seines iMessage Services ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung speichert oder Siri gerne mal im Off-Modus mithört. Sondern vor allem, weil viele bisher kostenlose Anwendungen durch den Wegfall gewinnbringenden Data-Minings gezwungen sein könnten, auf Paid-Varianten zu switchen. Und während In-App-Umsätze im Regelfall an die Entwickler selbst gehen, ratet mal, wer dann die Provision einstreichen wird? Richtig, Apple selbst!

Wir dürfen also gespannt sein, wie der Kampf der Giganten weitergeht. Und welche guten wie schlechten Folgen er haben könnte. Für Unternehmen, Nutzer*innen und das Web allgemein.

Goliath vs. Goliath
Quelle: t3n.de

Glückliche Mitarbeiter*innen, erfolgreiches Unternehmen? – Moodbeam

Wir wissen alle, dass es sich deutlich leichter arbeitet, wenn wir uns wohlfühlen. Moodbeam will die Glücklichkeit innerhalb eines Unternehmen messbar machen. Mit einem Armband geben die Mitarbeitenden eine Einschätzung ihrer Stimmung ab – ein gelber Button bedeutet „alles tutti“, ein blauer Button bringt Unzufriedenheit zum Ausdruck. Die über den Tag verteilten Werte werden aggregiert und von einer App grafisch visualisiert. Spannend? Sicher. Aber auch komisch, übergriffig und ein bisschen creepy.

Nudelgedudel – mit minutiösen Playlists zur perfekten Pasta al dente

Nudeln zu kochen ist eine Kunst. Spätestens nach der kargen Studienzeit weiß man das. Laut italienischen traditionellen Grundregeln sollte man deswegen:

  1. Unter keinen Umständen dem Wasser Öl hinzufügen.
  2. Das Wasser bloß nicht vor dem Kochen salzen.
  3. Und unbedingt auf das Timing achten!

Bei letzterem greifen dir nun Spotify und Barilla unter die Arme, solltest du beim Wäscheaufhängen mal wieder vergessen haben, dass auf dem Herd die Linguine brodeln. Minutengenaue Playlists für jede Pasta-Sorte gibt es nun auf dem Barilla-Spotify-Kanal. Mit Mixtapes wie „Boom-Bap-Fusilli“ oder angenehm melancholischer Penne stimmen sie dich auf dein nahendes Festmahl ein. Buon appetito!

Nudelgedudel
Quelle: barilla.com

Bildung dahoam – Vernetzungsmöglichkeit fürs Homeschooling

Etablierte Nachhilfe-Anbieter wie Sofatutor oder die Schülerhilfe kennt ihr vermutlich schon. Bildung dahoam vernetzt nun Privatpersonen mit Familien, die Unterstützung für bestimmte Fächer brauchen. Bisher gibt es Angebote von Personen aus Köln, dem Main-Spessart Kreis, Hamburg, Berlin und München. Da die ehrenamtliche Betreuung digital abläuft, sollte die Region aber weniger eine Rolle spielen.

50 Shades of Grey

Color of Berlin hat einen Bot entwickelt, der mehrmals täglich die Farbe des Berliner Himmels auf Twitter postet. Dafür greift dieser auf Daten des Instituts für Meteorologie der Freien Universität Berlin zu und sucht die passende Nuance aus einer Farbpalette aus. Zur Zeit ist alles grau: Von Taupe Grey über Battleship Grey und Dark Grey bis Lavender Grey ist alles dabei.

50 Shades of Grey
Quelle: twitter.com @colorofberlin