PANORAMABlick #121

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Newsticker +++ Schach auf Twitch +++ Insta-Captions +++ Wahlmanipulation +++ The Social Dilemma +++ Pro Bono +++

Retro auf ein neues Level heben: Schach is King auf Twitch

Grobschlächtige Pixelmännchen und Polygonenmodelle erfreuen sich auf der Streamingplattform Twitch großer Beliebtheit. Doch nicht nur in Hinblick auf die Grafik darf es zurzeit oldschool sein. Manchmal überdauert ein Spielprinzip nicht bloß einige Dekaden, sondern gleich mehrere Jahrhunderte, um im Hier und Jetzt eine wundersame Renaissance zu erleben. So geschehen mit Twitchs neuem, eher ungewöhnlichen Publikumsmagneten: Schach. Den Hype mit ausgelöst hat der fünffache US-Schachmeister Hikaru Nakamura. Seit 2015 streamt der Sympathieträger nun schon auf dem Gaming-Dienst, seit 2019 sogar bis zu 30 Stunden die Woche. Über die Zeit hat er sich eine riesige Fanbase aufgebaut. Turniere gegen Streaminggrößen wie xQx, forsen oder Nymm, haben ihm einen zusätzlichen Push beschert. Ende August bis Anfang September hat er gegen einige der Twitch-Schwergewichte sogar um 50 000 Dollar Preisgeld gespielt. Bis zu 45 000 Zuschauer*innen während eines einzigen Schachspiels lassen vermuten: Ein Ende der skurrilen Liebe zum „Spiel der Könige“ ist nicht in Sicht.

Insta-Captions bald gegen Bezahlung?

Müssen Influencer*inne bald auch selbst in die Tasche greifen, um uns besonders hippe Modestücke oder It-Pieces schmackhaft zu machen? Ein beim US-Patentamt eingegangener Antrag skizziert ein Pop-Up-Fenster, das erscheint, sobald User*innen für ihre Foto Caption einen Link hinterlegen möchten. Wenn die URL wirklich platziert werden soll, würde das in diesem beispielhaften Fall mit Kosten von 2 Dollar einhergehen. Klingt nicht viel, aber Geld läppert sich bekanntlich. Vor allem, wenn man für gewöhnlich gleich mehrere Verweise auf Shops in seinen Bildern und Stories unterbringt. Dennoch kein Grund zu hyperventilieren: Instagram hat vorerst dementiert, das Feature zu implementieren.

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Quelle: theverge.com

Twitter und Google gegen Wahlmanipulation bei den US-Wahlen

Die US-Wahlen stehen kurz bevor. Da zur letzten Wahl 2016 besonders im Netz und auf den Sozialen Netzwerken falsche Informationen verbreitet wurden, um die Wähler*innen zu beeinflussen, unternehmen Google und Twitter im Vorfeld der Wahlen am 3. November verstärkt Anstrengungen Fehlinformationen auszumerzen. Twitter wird ab dem 17. September weltweit alle Tweets kennzeichnen, die irreführend sein können. Dazu zählen verfrühte Siegesansprüche, ungeprüfte Anschuldigungen wegen Wahlmanipulation und Aufrufe, das Gesetz zu brechen. Google wird Personen den Zugriff auf automatisierte Suchbegriffe verweigern, die nach Wahlinformationen, Informationen zur Integrität der Wahl oder Behauptungen über Parteien und Kandidaten suchen. Fehlinformationen werden aus den Suchergebnissen entfernt und auch die Anzeigenpolitik verschärft, so dass die Gefahr von Wahlmanipulation minimiert werden soll.

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Quelle: thedrum.com

90min Social Media Metaanalyse, die lohnen

Falls sie euch noch nicht über den Weg gelaufen ist: Seit einer Woche gibt es auf Netflix die neue Doku „The Social Dilemma”, die unangenehm präzise die psychologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Social Media Nutzung betrachtet. Filter Bubbles, Fake News, Vereinsamung und die Sucht nach stundenlangem Scrollen sind nur ein paar Aspekte, die vielen von uns bestimmt schon einmal über den Weg gelaufen sind. Filmemacher Jeff Orlowski lässt unter anderem auch Justin Rosenheim, den Erfinder des Like-Buttons bei Facebook zu Wort kommen. Sein Fazit: „Wir spielen mehr Geld ein, wenn wir auf einen Bildschirm starren, Werbung anstarren als wenn wir ein erfülltes Leben führen.” Wir gönnen uns nach dem Konsumieren des Films am Wochenende erst einmal einen Digital Detox.

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Pro Bono Einreichungen

Auch diese Woche gibt es wieder ein gemeinnütziges Projekt aus den Einreichungen für unsere Pro Bono-Aktion. Unterstützung unbedingt erwünscht!

ReDI School: Mit digitaler Bildung zu mehr Integration

Das Team der ReDi School lehrt digitale Fähigkeiten, um Barrieren abzubauen und die Expert*innen von morgen zu vernetzen. ReDI leitet sich ab von „Readiness“ und „Digital Integration“. Über 3000 Interessierte mit Flucht- oder Migrationshintergrund hat die ReDI School seit ihrem Start 2016 in Berlin weitergebildet und ihnen so bei ihrem Integrationsprozess geholfen. Die gemeinnützige Technologieschule bietet inzwischen auch in München, Duisburg und Kopenhagen kostenlose Programmier- und Computerkurse an. Im September startet sie außerdem in Düsseldorf. Neben den Studierenden, die eine Karriere in der IT-Branche anstreben, schult ReDI auch Frauen, Kids und Jugendliche ohne Computerkenntnisse in Einsteigerkursen. Um den Berufseinstieg zu erleichtern, organisieren sie auch Soft-Skill- und Bewerbungstrainings. Außerdem vernetzt ReDI seine Studierenden mit Mentoren und organisiert Netzwerkveranstaltungen mit Unternehmen aus der Tech-Branche.

Angesichts eines akuten IT-Fachkräftemangels von über 124.000 offenen IT-Stellen in Deutschland (*Bitkom, 2019), profitieren auch Unternehmen von diesem Programm. Zu den Partnern der ReDI School zählen rund 100 Unternehmen. Seit der Gründung der ersten ReDI-School wurden mehr als 3.000 Studierende aus über 40 Nationen für den deutschen Arbeitsmarkt geschult. In jedem Semester engagieren sich über 250 Experten aus der Praxis und aus über 20 Ländern ehrenamtlich an der ReDI School, unterrichten und begleiten die Studierenden bei ihrem Integrationsprozess. Ein tolles Projekt mit Zukunftsaussichten!