PANORAMABlick #35 – Unser Jahresrückblick

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Newsticker +++ Themen der Deutschen +++ Facebook-Krise +++ DSGVO Armageddon +++ Bitcoin-Blase +++ China macht Druck+++ Ist die Digitalisierung in der Krise? +++

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Bald ist Weihnachten, Zeit der Freude, Kekse, Reflexion und Besinnung. Auch wir schauen mit dem letzten PANORAMABlick 2018 auf das vergangene Jahr. Was waren die großen Themen, was war uns persönlich wichtig? Was waren die Trends, die uns in Zukunft begleiten werden?

Die Themen der Deutschen 2018 zeigen sich im Digitalen

Gottseidank, doch nicht alles Hetze und Trolling auf Twitter. Vier der fünf Top Hashtags positionieren sich gegen Rechtsradikalismus und Rassismus. Angeführt von #WirSindMehr, als Antwort auf die Ereignisse in Chemnitz, folgt Böhmermanns Aufruf #ReconquistaInternet, das Internet von rechtsextremen Trollarmeen zurückzuerobern und #EsReicht sowie #Unteilbar für das Bestärken einer offenen Gesellschaft. Auf dem zweiten Platz landet der Hashtag #MeToo, der Opfern sexueller Belästigung eine Stimme gibt. Die meist diskutierten Nachrichtenthemen waren neben der WM 2018 der #HambacherForst, #Maaßen und zu unserer großen Freude #Digitalisierung.

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Quelle: www.tagesschau.de

Ebay zeigt uns einen sehr unterhaltsamen Jahresrückblick und dabei die Shoppingtrends 2018 von der Handykette bis zur Haarseife. Gut vom Band gingen Accessoires der 90er, wie die alle drei Minuten verkauften Gürteltaschen. Auch aktuelle politische und gesellschaftliche Themen haben Einfluss: Landeten 2018 zwar viele nachhaltige Produkte wie Haarseife oder Edelstahl-Trink-Flaschen im Suchfeld, schnellten mit dem EU-Plastikverbot auch die Suchanfragen für Strohhalme und Plastikgeschirr in die Höhe. Gekauft wurde am Ende am meisten über mobile Geräte, nur 36% der Käufe fanden via PC statt.

Einen weiteren Blick in die Gedankenwelt der Deutschen bekommt man mit Googles Jahresrückblick. Vielen war zu heiß, Wespen ein leidvolles Thema, Eichenprozessionsspinner übrigens auch und dank Mondfinsternis konnte endlich eine Antwort auf die Frage gefunden werden, wo dieser Mond eigentlich ist. Die Mondfinsternis zählte 2018 zu den Top-Anfragen der Suche, gefolgt von den Ereignissen in Chemnitz, im Hambacher Forst und der Hochzeit von Harry und Meghan.

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Die Facebook-Krise und das Social Media Plateau

Wie schnell große Marken vom Liebling zum Sündenbock werden, hat Facebook im letzten Jahr erfahren. Datenlecks, Fake News Verbreitung, Instrument zur Manipulation der Öffentlichkeit, prominente Abgänge der Instagram- und WhatsApp-Gründer, fragwürdige PR Praktiken –  die Serie an schlechten Nachrichten reißt bis zum heutigen Tag nicht ab.

Junge Nutzer kehren dem blauen Riesen schon seit Längerem den Rücken und auch Instagram wird vom Ort der schönen Augenblicke zur gnadenlosen Selbstdarstellungsplattform gestresster Influencer. Während Facebook mit neuen Algorithmen reagiert, die private und lokale Inhalte stärken und Nachrichten- und Markeninhalte herabstufen, müssen Marketer feststellen: Wer Reichweite will, muss zahlen. Organisch erreicht man nur noch einen Bruchteil seiner Community.

Deswegen verdient Facebook nach wie vor eine Menge Geld und wird auch in Zukunft ein wachsendes Kuchenstück vom globalen Advertising-Markt bekommen. Den schlechten Nachrichten zum Trotz werden alle Plattformen weiterhin stark genutzt. Und so lange Marken dort ihr Publikum finden, werden sie Facebook Inc. auch treu bleiben.

Unsere These ist dennoch, dass Social Media sein Plateau erreicht hat und eigene Plattformen und eigene Daten als digitales Rückgrat für jedes Unternehmen wieder wichtiger werden.

Das DSGVO Armageddon

Ende Mai trat die EU-Datenschutzgrundverordnung in Kraft und wir finden: war doch alles gar nicht schlimm. Sich genau zu überlegen, wie man mit persönlichen Daten umgeht und das klar zu kommunizieren ist wichtig. Und auch gar nicht so schwer. Einen kurzen Augenblick schaute die digitale Welt auf Europa und dachte: Respekt, die kriegen ja auch mal was geregelt.

Die Bitcoin-Blase, eine Krypto-Krise?

Vor einem Jahr dachten viele, Kryptowährungen würden schon in kurzer Zeit Dollar und Euro ablösen, der Bitcoin Kurs stieg unaufhaltsam und zahlreiche ICOs sammelten Geld für Blockchain Projekte. Mittlerweile hat Bitcoin rund 82% seines Werts eingebüßt und viele, gerade private Anleger haben eine bittere Lektion über Volatilität gelernt.

Bitcoin Bubble Baby Boy
Quelle: pixabay.com

Sind die Blockchain und virtuelle Verträge, Kryptowährungen und -projekte deswegen Geschichte? Wir glauben nein. Die Technologie hat eine sehr grundsätzliche Kraft und wird uns in Zukunft noch häufig begegnen. Den langfristig angelegten Projekten tut etwas weniger Hype sogar ganz gut.

China und die Krise des Silicon Valley

Über die US-Zahlen zum Black Friday kann Ali Baba nur lachen. Zehnmal so viel wie Amazon setzte der chinesische E-Commerce Riese an seinem eigenen Sales-Feiertag, dem Singles Day, um: 30 Mrd. Dollar.

Auch andere Tech-Unternehmen aus China kratzten 2018 am Thron des Silicon Valley. Tencent, Hersteller der Universal App WeChat, hatte zeitweise eine höhere Börsennotierung als Facebook. Tencent ist auch Marktführer im Musikstreaming und hat doppelt so viele Nutzer wie Spotify, Apple Music und Pandora zusammen. Auch das nächste große Social Ding kommt vielleicht aus China: die aus Musically hervorgegangene Tiktok-App, die gerade die Download-Listen der App-Stores anführt, könnte einmal Instagram Konkurrenz machen. 

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China hat für alle westlichen digitalen Dienste eine eigene Entsprechung, einen riesigen Markt und einen Staat, der seine eigenen Unternehmen schützt und selbst zum Vorreiter im Datensammeln und Auswerten geworden ist. Bis 2020 soll jeder chinesische Bürger Teil des gigantischen “Social Scoring” Projekts werden.

Diese Bürger umarmen die Digitalisierung, bezahlen quasi alles mit dem Smartphone und lassen gerne Daten über sich sammeln. Der Zukunftsglaube und der Wachstumshunger ist groß in China, jeder Zweite unter 20 hat als Berufswunsch „Influencer“. Oder “KOL” – “key opinion leader”, wie Influencer in China genannt werden.

Auch im nächsten Jahr werden wir also nach China schauen, ergründen, wie die chinesischen Ökosysteme funktionieren, welche Trends wir von dort mitnehmen können und wie wir selbst mit dem wachsenden Einfluss umgehen. Das eine oder andere Projekt werden wir sicherlich auch dort umsetzen.

Ist die Digitalisierung auch in der Krise?

So viele Krisen und Herausforderungen überall. Heißt das, auch die Digitalisierung hat ihren Höhepunkt erreicht oder ist gar in der Krise? Auf keinen Fall.

Wir stehen gerade erst am Anfang. Rechnerleistung und Datenmengen wachsen exponentiell und damit die Möglichkeiten für intelligente Services und Produkte. Die Automatisierung wird im nächsten Jahr in allen Bereichen voranschreiten und der digitale Wandel noch mehr Branchen und gesellschaftliche Bereiche verändern.

Wichtig ist uns dabei, nicht das Selbstbewusstsein zu verlieren, dass wir diesen Wandel gestalten können und wollen. Dass wir eine positive Vision der Zukunft entwerfen, wie wir leben, konsumieren und arbeiten wollen. Und immer wieder voneinander lernen, wie man den Wandel organisiert und dabei niemanden zurück zu lassen.

Dein P3000 Newsteam

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Der digitale Wandel ist mehr als unser tägliches Geschäft. Er ist unsere Leidenschaft und so brennen wir für alle Neuigkeiten, die wir natürlich mit allen teilen wollen. Lasst uns die Digitalisierung gemeinsam entdecken, erfahren und vorantreiben.

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