Im Rahmen der Social Media Week Berlin wurde am Mittwoch im Michelberger über das Thema „Fashion Online: Wie vertragen sich Internet und Mode?“ gesprochen. Mit dabei unter anderem Hubert Burda Media (instyle.de, lesmads.de), Etsy, Glam Media
(glam.de, brash.de), Edelight und Triba Space.
Eröffnet wurde die Diskussion von Heiko Hebig (Hubert Burda Media). Er ging der Frage nach: „wie social ist fashion?“ und stellte fest, dass das Internet zu einer starken Konkurrenz für Print-Fashionmagazine geworden ist. Fashionblogs und Fashionsites spielen eine immer größere Rolle bei der Verbreitung von Neuigkeiten aus der Modewelt. Ganz oben mit dabei sind z.B. polyvore.de und lesmads.de, die mit ca. 1 Million PIs direkt neben brigitte.de und glamour.de angesiedelt sind. Das erhöht den Druck für die großen Print-Magazine mitzuziehen. So wird auch die InStyle, die bislang nur in gedruckter Form auf dem Markt war, ab 2010 ebenfalls das Internet mit einer eigenen Website für sich nutzen.
Auch Social Media Aktivitäten spielen bei der Vermarktung von Mode mittlerweile eine bedeutende Rolle. Besonders Communities wie Facebook, mit mittlerweile 11 Millionen Usern, bieten eine wichtige Plattform um sich zu präsentieren, da dort die Möglichkeit besteht, die eigene Zielgruppe direkt zu erreichen. Lesmads ist mit 2.342 Fans hierbei besonders erfolgreich, direkt gefolgt von Glamour mit 1.570 Fans. Neben den Modemagazinen präsentieren sich auch Modemarken auf Facebook. Ein populäres Beispiel ist Adidas mit 2.342.141 Fans.
Ein interessantes Beispiel aus der Praxis wurde im Anschluss von Ralf Hirt vorgestellt: Glam Media. Mit ihrem „distributed Media“ genannten Ansatz schafft es das Medienunternehmen Glam Media in den USA 61 Mio. und in Deutschland mittlerweile auch mehr 4 Millionen Unique User pro Monat zu erreichen. Das eigene Online-Angebot wird auf glam.de mit qualitiativ hochwertigen Partnerseiten, u.a. auch Blogs, ergänzt. So entsteht zusammen mit der Redaktion der Seite eine Art Hochglanzmagazin im Netz. Alleine für Deutschland bündelt Glam Media 30 Fashion Blogs, wie z.B. Modabot und Glamcanyon.
Eine andere Möglichkeit zur Bündelung von Informationen, sind Fashion-Communities. Sie verbinden Fashionvictims miteinander und generieren so Inhalte jenseits des redaktionellen Contents. Mit diesem Prinzip arbeitet z.B. edelight.de, das von Jana Ullsperger vorgestellt wurde. Als Online-Shop für Modeartikel, geht es auf edelight.de zwar um’s Einkaufen, nebenher passiert jedoch online noch einiges mehr als in der Modeboutique um die Ecke. Bei Edelight können die User die gekauften Artikel bewerten und kommentieren, weiterempfehlen, sich mit anderen Usern austauschen und unter Umständen selbst zum Trendsetter werden.
Weit mehr als über Mode reden kann man auf etsy.com. Die Seite ist ein virtueller Marktplatz für Verkäufer und Käufer von selbstgemachten Waren: Musik, Mode, Kunst uvm. Auf der Seite sind Hersteller/Verkäufer direkt mit den Käufern verbunden. So wird es auch kleinen Produzenten ermöglicht, ihre Produkte zu vermarkten. Etsy.com hat bereits über 5 Millionen User weltweit und über 250.000 registrierte Künstler, die ihre Werke und Waren auf der Plattform anbieten. Außerdem gibt es 1,2 Millionen Twitter Follower und 100.000 Fans bei Facebook, 2010 soll auch eine deutsche Version von etsy.com entstehen.
Das Netz erweitert mit seinen Möglichkeiten die reale Welt und erleichtert die schnelle Kommunikation von neuen Trends und Ereignissen. Diesen Effekt macht sich auch Triba Space, ein Online Kalender für die Mode Industrie, zu nutze. Auf tribaspace.com kann jeder seine aktuellen Modeevents eintragen. Die User können sich online für die Events anmelden und Gästelistenplätze reservieren. Für die, die das Event anlegen, gibt es die Möglichkeit, die Gästeliste jederzeit einzusehen und sie am Tag des Events in Excel zu exportieren, um eine fertige Gästeliste vor Ort zu haben. Die eingetragenen Events sind natürlich shareable für Facebook. Durch das Eintragen der Events generiert sich nebenbei auch eine umfangreiche Kontaktdatenbank, da bei jedem Event der Pressekontakt angegeben wird. So können Booker, Agenturen aber auch Modemacher ihre Datenbank erweitern. Die Kontakte können direkt in Mycal importiert werden.
Wir finden Mode und Internet sind ein schönes Paar, das schon jetzt auf eine glanzvolle Zukunft blicken kann, an der wir auf jeden Fall teilhaben werden.
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