Das Second Screen Phänomen

Bildschirmfoto 2012 01 19 um 20.10.02

Bildschirmfoto 2012 01 19 um 20.10.02Vor nicht allzu langer Zeit dachten alle, das Fernsehen würde aussterben. Eine viel zu einseitige Kommunikation und zudem große Konkurrenz durch Spiele, Apps und Internet-Video-Content waren Gründe zu glauben, das Fernsehen sei auf demselben Weg wie die Musikindustrie: an alte Strukturen gebunden in der Annahme, sich nicht an die Veränderungen anpassen zu können, welche die soziokulturelle technische Evolution bringt.

Heute können wir allerdings in allen europäischen Ländern steigenden TV-Konsum und das faszinierende „Second Screen“ Phänomen, die simultane Benutzung des Internets während des Fernsehens, feststellen. Twitter und Facebook werden von großen TV-Events mit Updates zu deren Content überflutet: sei es „X-Factor“ in Großbritannien, „Germany’s next Topmodel“ in Deutschland, die Fußball-WM oder das Finale der „Lost“-Serie: Fernsehen bedient das Bedürfnis einer Gesellschaft nach gemeinsamen Gesprächsthemen und Events, bei denen Menschen gemeinsam Zeit verbringen. Ein klarer Widerspruch zur allgemeinen These von einer sich fragmentierenden Gesellschaft durch die Vielfalt der Medienangebote und Konsummöglichkeiten.

Fernsehen ist also auf Grund der zahlreichen Möglichkeiten Content über verschiedene Kanäle und Dienste zu konsumieren mächtiger als je zuvor. Wer mehr über die verstärkte Benutzung von Tablets beim TV-Konsum und die Beziehung zwischen device and engagement erfahren möchte, sollte diesen Bericht der auf Technologie und Analyse spezialisierten Firma „Ooyala“ lesen. Zudem kann man sich hier Christy Tanners von tvguide.com interessante und unterhaltsame Rede vom „Mashable Media Summit 2011“ anschauen.

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Einwilligen und Video laden

Ein weiteres Phänomen innerhalb des „Second Screen“ Trends sind die aufkommenden TV-Checkin-Dienste wie z.B. GetGlue oder Miso, Boxee, eine Box zum Netz und TV verknüpfen, hat eine Facebook-App, die automatisch in die Timeline postet was man anschaut. In Deutschland gibt es mccheckin.com, mytv.de oder Tweek. Sehr gut verstanden haben das auch die Macher der Heineken Star Player App, die das perfekte Paralell-Spielzeug zum Champions League TV Erlebnis geschaffen haben.

Geschichten, Prominente und Identitäten aus dem TV setzen sich also in Millionen von Köpfen und Gesprächen fest, Gespräche, die off- wie online stattfinden und die einen gemeinsamen Erlebnisbereich schaffen. Unsere Entertainment-Vergangenheit und unsere Erfahrung mit Social Media machen auch „Second Screen“ zu einem tollen Spielfeld für uns und wir freuen uns auf spannende, kommende Projekte in denen wir TV-Content ins Web verlängern können und in denen wir den Erlebnisraum in Kampagen nutzen können.

Und wir ärgern uns ein bisschen, dass wir nicht doch vor drei Jahren tatorttwittern.de gestartet haben. Sonst wären wir jetzt wohl schon so groß wie Facebook.