Seit Facebook ist das Internet so ordentlich geworden. Überall Klarnamen und aufgeräumte Layouts. Da klingt ein Begriff wie „Dark Social“ richtig aufregend! Was mag das sein? Hat es etwas mit dem „Deep Web“ zu tun? Braucht man dafür Verschlüsselung und / oder Tor? Ist das legal?
Keins von alldem. „Dark Social“ bezeichnet einfach nur den Traffic aus Chats, Mail und Messengern, den man nicht messen kann. Whatsapp, Facebook Messenger, Mail Clients, Skype – wer über einen Link in einer dieser Anwendungen kommt, taucht als direkter Besucher in den Statistiken auf. Wer über einen Link im Browser auf eine Seite kommt, der liefert den sogenannten „Referrer“ mit, also die Seite wo man herkommt. Diese Referrer erfährt man beim „Dark Social Traffic“ nicht.
Schaut man in die Analyse-Daten einer Website, gibt es immer einen großen Anteil an Besuchern ohne Referrer. Das könnten Leuten sein, die die URL eingeben oder eben jene, die auf Links klicken, die den Referrer nicht mitliefern. Schaut man sich besonders die Seiten mit langen URLs an, kann man davon ausgehen, dass die Besucher diese langen Adressen wohl nicht eingetippt haben, sondern in irgendeiner Anwendung außerhalb des Browsers geklickt haben. So kann man sich seinem eigenen „dunklen sozialen Traffic“ annähern.
Alexis Madrigal vom Magazin Atlantic ist das vor einer Weile aufgefallen und er hat das in diesem Artikel ganz gut zusammen gefasst.
Es ist eben doch nicht alles messbar und nicht jeder Klick wird überwacht. Und für Website-Analysten gilt einmal mehr genau hinzuschauen und herauszufinden welcher Inhalt wohl derjenige sein kann, den man gerne in Chats und Messengern teilt. Und dann mehr davon zu machen. Denn eigentlich ist es ja egal wo die Leute herkommen. Hauptsache, sie kommen gerne und empfehlen einen weiter.