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Newsticker +++ Spotify Neuerungen +++ Instagram als wichtigste Nachrichtenquelle +++ Big Data im Discounter +++ La Liga, der Fußballspion +++ Facebooks Weltwährung “Libra” +++

Spotify: Neues Design und Targeting auf Basis der Podcast-Interessen

Spotify präsentiert das neue Design der Bibliothek und ermöglicht dem User so eine vereinfachte Navigation zwischen Musik und favorisierten Podcasts. Die Rubrik “Zuletzt gehört” verschwindet, stattdessen landen alle mit „Gefällt mir“ versehenen Songs in einer automatisch erstellten Playlist.

Dass Spotify so konsequent Podcasts integriert, liegt nicht nur am Wunsch der User. Für Spotify ergeben sich so nun auch ganz neue Targeting-Optionen. Nutzer-Interessen lassen sich über Podcast-Abrufe viel besser ermitteln als auf Basis der gehörten Musik. Werbetreibende können nun gezielt Anzeigen auf Grundlage der gehörten Podcasts schalten.

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Quelle: techcrunch.com

Instagram als wichtigste Nachrichtenquelle

Instagram überholt Twitter und avanciert zur beliebtesten Nachrichtenquelle unter sozialen Netzwerken bei jungen Erwachsenen. Das zeigt der sehr lesenswerte Institute Digital News Report von Reuters. Beinahe jeder Vierte zwischen 18 und 24 Jahren informiert sich über das aktuelle Tagesgeschehen über den Bilderdienst. “Too long, didn’t read” in letzter Konsequenz quasi.

Big Data im Discounter

Wer bei Lidl in Berlin oder Brandenburg einkauft, könnte schon bald individuelle Rabattcoupons auf’s Smartphone bekommen. Aktuell testet die Supermarktkette die “Lidl Plus”-App, um Kundendaten auszuwerten und basierend darauf personalisierte Angebote zu erstellen. Eingespeist und gesammelt werden die Daten bei jedem Supermarkt- oder Onlineshop-Besuch. Neben Lidl-Produkten sind auch Partner-Gutscheine vorgesehen, beispielsweise für Flixbus.

Wir fragen uns einerseits: wieso hat das so lange gedauert? Einzelhändler müssten doch schon seit Jahren daran arbeiten, das Kaufverhalten ihrer Kunden für individuelle Angebote auszuwerten. Andererseits hat die Entwicklung auch eine Schattenseite: Günstige Preise könnten in Zukunft nur diejenigen bekommen, die auch ihre Daten frei geben.

La Liga, der Fussballspion

La Liga, die spanische Profi-Fußballliga hat seine Nutzer unerlaubterweise mit der eigenen App abgehört und muss dafür jetzt 250.000€ Strafe zahlen. So verordnete es die spanische Datenschutzagentur AEPD, nachdem zahlreiche Nutzer über eine Shazam-ähnliche Technologie zum Zeitpunkt von TV-Übertragungen ausspioniert wurden — möglich gemacht durch undurchsichtige Nutzungsbedingungen, die einen Zugriff auf Mikrofon und Standort erlaubten. Befand sich eine Person zum Zeitpunkt eines La Liga Spiels in einem Restaurant oder Bar ohne entsprechende Lizenz zur öffentlichen Ausstrahlung und stellte die App durch Mitlauschen fest, dass das Spiel dort gezeigt wurde, folgten Abmahnungen. Nach Einführung der DSGVO wurde die gesetzwidrige Praxis nun aufgedeckt. Die Geschichte gibt auch dem alten Mythos wieder Futter, dass Facebook und Co heimlich mitlauschen und die Information zum Targetieren von Anzeigen nutzen. Wir glauben: unwahrscheinlich, aber auch nicht komplett ausgeschlossen.

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Quelle: theverge.com

Mit Konkurrenz für Bitcoin und co.: Facebooks Weltwährung „Libra“

Facebook startet mit einer ganzen Reihe von Partnern die Digitalwährung „Libra“. Wie Bitcoin eine Kryptowährung auf Basis der Blockchain, aber mit mehr Stabilität. Sie soll abhängig vom Wert anderer etablierter Fiat-Währungen und deshalb ungefähr immer einen Dollar wert sein. Bezahlt wird über ein eigens dafür entwickeltes Wallet „Calibra“, das sich direkt in WhatsApp oder in den FB-Messenger integrieren lässt. Nutzer können sowohl online als auch offline via Smartphone bezahlen, indem sie Dollar oder Euro-Beträge vorab in Libra umtauschen und sich mit Personalausweis registrieren. Danach lassen sich Geldbeträge senden, empfangen oder zum Einkauf verwenden, und das ohne Transaktionskosten. Einerseits wird damit der Geldtransfer über Ländergrenzen vereinfacht und viele Menschen ohne Bank-Konto bekommen ganz neue Zahl- und Handelsmöglichkeiten. Andererseits etabliert Facebook hier erneut ein globales Grundversorgungs-System ohne jegliche demokratische Kontrolle oder institutionelle Übersicht. So macht sich der Netzriese mal wieder ein Stück weit unverzichtbarer im Alltag seiner Nutzer.

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Quelle: wired.com

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